Curriculum GerichtsgutachterIn - Forensische/r Sachverständige/r
Beschwerdenvalidierung i. d. soz.-, zivil- u. verwaltungsrechtl. Begutachtung/psych. Diagnostik bei Verdacht auf Simulation
Modul 1 - Grundlagenmodul (GM)
Dieses Seminar ist auch für folgendes Modul geeignet: M2.
Fortbildungspunkte: 22
Seminarziele:
Zielsetzungen für Modul-1 - Grundmodul (GM): Erarbeitung der Grundlagen forensischer Begutachtung für alle Rechtgebiete, Rolle des Sachverständigen, Schreiben und Präsentieren von Gutachten bei Gericht, Auftreten als Sachverständiger.
Die Teilnehmenden sollen...
- die Rationale der Beschwerdenvalidierung und die Grundprinzipien der Konstruktion von Beschwerdenvalidierungstests (BVT) verstehen;
- die Bedeutung der Beschwerdenvalidierung in gutachtlichen Kontexten verstehen;
- die Indikation für den Einsatz von BVT beherrschen;
- konkrete Verfahren zur kognitiven Beschwerdenvalidierung sowie Kontrollskalen zur Erkennung einer ungültigen Beschwerdenschilderung kennen lernen;
- differenzialdiagnostische Probleme der Differenzierung von Simulation, Aggravation, somatoformen und artifiziellen Störungen diskutieren;
- um das Potenzial und die Grenzen des Einsatzes von Beschwerdenvalidierungstests wissen;
- in der Interpretation von Ergebnissen der Beschwerdenvalidierung geschult werden.
Beschreibung:
Primär auf das Modul Zivil-/Sozial-/Verwaltungsrecht abgestellt, aber prinzipiell auch für Grundlagenmodul geeignet / anrechenbar.
Psychologische Testergebnisse hängen in besonderer Weise von der Kooperativität der untersuchten Person ab. Im Gutachtenkontext mit einem ihm in der Regel immanenten hohen sekundären Krankheitsgewinn stellt die Möglichkeit einer suboptimalen Testmotivation die größte Herausforderung an den Gutachter dar und ist sorgfältig zu prüfen ist. Eine unzureichende Kooperativität führt zu ungültigen Testprofilen; wird sie nicht erkannt, muss die gutachtliche Beurteilung zwangsweise falsch ausfallen. Ähnliche Einschränkungen sind für die Beschwerdenschilderung und -darstellung im Rahmen geltend gemachter psychischer Störungen zu beachten, für die gesonderte Validierungsansätze entwickelt wurden.
Das Seminar macht mit Ansätzen zur modernen Beschwerdenvalidierung vertraut, stellt diagnostische Ansätze vor und diskutiert wichtige konzeptionelle Probleme in der Differenzialdiagnostik.
Literatur:
Carone, D. & Bush, S. S. (2013). Mild traumatic brain injury: Symptom validity assessment and malingering. New York: Springer Publ.
Larrabee, G. J. (Ed.). (2007). Assessment of malingered neuropsychological deficits. Oxford: Oxford University Press.
Merten, T. (2014). Beschwerdenvalidierung. Reihe: Fortschritte der Neuropsychologie. Göttingen: Hogrefe.
Merten, T. & Dettenborn, H. (Hrsg.). (2009). Diagnostik der Beschwerdenvalidität. Berlin: Deutscher Psychologen Verlag.
Young, G. (2014). Malingering, feigning, and response bias in psychiatric/ psychological injury: Implications for practice and court. Dordrecht, NL: Springer.
Dozent
Termin: |
11.07.2026 10:00 - 18:00 Uhr
12.07.2026 09:00 - 17:00 Uhr |
Seminarkosten: | regulär € 360.00
IVS-Erm. € 324.00 IVS-ehem.Erm. € 324.00 |
Veranstaltungsort: |
90762 Fürth Rudolf-Breitscheid-Str. 43 |