Curriculum GerichtsgutachterIn - Forensische/r Sachverständige/r
Prognosemethodik und Prognoseinstrumente
Modul 5 - Strafrecht (S)
Fortbildungspunkte: 24
Seminarziele:
Zielsetzungen für Modul-5 - Strafrecht und Strafvollstreckungsrecht (S):
Schuldfähigkeitsbegutachtung, Kriminalprognose, Rückfälligkeit und psychische Störungen. Prognosegutachten, Bedeutung heilkundlichen Wissens für Entwicklungsstörungen und die Verantwortlichkeit für Straftaten auch bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden. Reifebeurteilung, Erziehungsmaßregeln und geschlossene Unterbringung im Spannungsfeld der Kinder- und Jugendpsychotherapie und Jugendhilfe.
Seminarziele: Vertieftes Verständnis des Models der strukturierten professionellen Risikobeurteilung und theoretisches Verständnis sowie praktische Anwendbarkeit von FOTRES. Qualifikationsziel dieses Seminars ist somit der Erwerb von fachlicher, methodischer und praktischer Kompetenz für eine fundierte und individualisierte Risikoeinschätzung und Interventionsplanung bei Straftätern durch Anwendung und Umsetzung der strukturierten professionellen Risikoeinschätzung (SPJ; structured professional judgement) sowie durch die implementierte Anwendung des FOTRES.
Beschreibung:
Im ersten Teil werden die unterschiedlichen methodischen Zugänge zur Erstellung von Kriminalprognosen vorgestellt: Die Anfänge und Probleme der klinisch-intuitiven Prognose, die statistisch-nomothetische Prognose in Form der Anwendung aktuarischer Prognoseinstrumente sowie die professionelle und wissenschaftlich fundierte klinisch-idiographische Prognose. Dabei werden die zentralen theoretischen, empirischen und statistischen Grundlagen der kriminalprognostischen Tätigkeit generell vermittelt, z. B. welche Fehlerquellen bei der Kriminalprognose häufig auftreten können, wie sich Prognoseinstrumente anhand von psychometrischen Gütekriterien auf ihre Zweckmäßigkeit hin beurteilen lassen, wie kriminalprognostische Verfahren nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählt werden sollten und welche Qualitätsstandards und rechtlichen Aspekte für die kriminalprognostische Tätigkeit maßgebend sind.
Im zweiten Teil geht es schwerpunktmäßig um die Anwendungspraxis sowie die Möglichkeiten und Grenzen standardisierter Prognoseinstrumente. Es werden die im deutschsprachigen Raum wichtigsten Instrumente vorgestellt sowie deren empirische Fundierung diskutiert.
Im dritten Teil liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Anwendung von Prognoseinstrumenten, die anhand von Fallbeispielen geübt wird. Darüber hinaus wird diskutiert, in welcher Form die Ergebnisse der Instrumente idealerweise kommuniziert werden (Stichwort: Risikokommunikation in schriftlicher und mündlicher Form gegenüber dem Auftraggeber).
Literatur:
Endrass, J., Rossegger, A., Urbaniok, F. & Borchard, B. (Hrsg.). (2012). Interventionen bei Gewalt- und Sexualstraftätern: Risk-Management, Methoden und Konzepte der forensischen Therapie. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
von Franqué, F. (2013). Strukturierte, professionelle Risikobeurteilungen. In: M. Rettenberger & F. von Franqué (Hrsg.), Handbuch kriminalprognostischer Verfahren, 357-380. Göttingen: Hogrefe.
Urbaniok, F. (2016). FOTRES. 3. Auflage. Berlin: MWV.
Dozent
Termin: |
13.02.2026 14:00 - 21:30 Uhr
14.02.2026 09:00 - 17:00 Uhr |
Seminarkosten: | regulär € 360.00
IVS-Erm. € 324.00 IVS-ehem.Erm. € 324.00 |
Veranstaltungsort: |
Online |